Fortsetzung der Geschichte von Baby Gabriel

Wie ihr ja wisst, musste Baby Gabriel mit seiner Mama seit der Geburt mittlerweile über sechs Wochen im Krankenhaus bleiben, da die noch offene Rechnung über 50€ für den notwendigen Kaiserschnitt, nicht bezahlt werden konnte.

Glücklicherweise fand sich unmittelbar nach meinem letzten Blogbeitrag eine großzügige Spenderin, die sogar 100€ überwiesen hat. 50€ um die ausstehende Rechnung zu begleichen und 50€ als Geschenk für die Familie.

Pfarrer Jean Leonard hat daraufhin sofort unsere verantwortungsbewusste Dauphine beauftragt, zunächst Patrician, den Papa von Baby Gabriel bei der Straßenarbeit ausfindig zu machen, um anschließend gemeinsam mit ihm zu seiner Frau in die Klinik zu fahren.

Gesagt getan.

Dauphine machte sich mit dem Wewa (Motorradtaxi) auf den Weg. Recht schnell traf sie an der Straße auf Patrician bei der Arbeit. Dauphine erklärte ihm, das nun Geld gefunden wurde, um den restlichen Betrag der Kaiserschnittrechnung seiner Frau zu bezahlen.

Daraufhin erzählte jedoch Patrician der erstaunten Dauphine, was sich in der vergangenen Nacht ereignete.

Seine Frau ist in der Nacht mit Baby Gabriel aus dem Krankenhaus geflohen, da für sie die Situation aussichtslos war. Sie seien nun bereits seit den Morgenstunden gemeinsam mit dem Taxi unterwegs ins Dorf zu ihrer Mama.

Das Frauen nachts vom Krankenhaus fliehen, wenn sie eine Rechnung nicht bezahlen können, kommt vor allem in kleinen Krankenhäusern, wo die Menschen sehr arm sind, öfters vor.

Nach dieser überraschenden Nachricht sind Dauphine und Patrician trotzdem gemeinsam ins Krankenhaus gefahren, um mit dem Arzt zu sprechen. Dieser war natürlich sehr aufgeregt, da er sein restliches Geld für die Operation nicht bekommen hatte.

Dauphine ist nach dem Arztgespräch erst einmal wieder gefahren, um mit Pfarrer Jean Leonard und mir Rücksprache zu halten, was denn jetzt zu tun sei und ob sie die Rechnung nun begleichen soll oder nicht, da die Mama mit dem Baby ja schon über alle Berge ist.

Ich habe daraufhin die Spenderin per Email über den aktuellen Stand informiert, um die weitere Vorgehensweise zu besprechen.

Die Spenderin hat kurzerhand beschlossen, das die Rechnung gerne trotzdem beglichen werden soll, da somit die Mama auch jederzeit wieder in das Krankenhaus gehen kann, wenn sie medizinische Versorgung benötigt.

Daraufhin ist Dauphine am nächsten Tag erneut mit Patrician in das Krankenhaus gefahren, um den verbleibenden Betrag für den Kaiserschnitt zu begleichen. Darüber hat sich der Arzt sehr gefreut und war sichtlich dankbar.

Im Kongo kommt es wohl eher selten vor, dass nach der nächtlichen Flucht einer Frau aus dem Krankenhaus, nachträglich noch die Rechnung beglichen wird und das Klinikpersonal zu seinem Geld kommt.

Dauphine bezahlt die noch ausstehenden 50€ an den Arzt
Dauphine mit dem Arzt. Die Rechnung ist beglichen.

Patrician hat dann noch die restlichen 50€ von der Spenderin für seine junge Familie bekommen. Er konnte sein Glück kaum fassen.

Dauphine, mit dem Arzt, mit Patrician

Seine Frau und sein Baby Gabriel sind wohlauf bei der Familie im Dorf angekommen. Er selbst war inzwischen auch schon bei seiner jungen Familie zu Hause.

Herzlichen Dank an unsere Spenderin für ihre schnelle und großzügige Unterstützung!!!


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