Verteilung der Sachspenden – Geben bereitet mehr Freude als nehmen

Vor zwei Wochen habe ich bereits die Sachspenden aus Deutschland in das Krankenhaus Kiveve gebracht. Darüber haben sie sich sehr gefreut. Nur die Transportliege für den Operationssaal lässt noch auf sich warten und ist immer noch mit dem Schiff unterwegs.

Niklett eine Physiotherapeutin hier vor Ort, behandelt zum Teil sehr arme Menschen sogar kostenlos. Niklett fährt zu den Menschen nach Hause oder auch zu ihnen ins Krankenhaus. Niklett durfte sich über einige Sachspenden der Physiotherapie freuen und ist damit schon fleißig im Einsatz.

Die Physiotherapeutin Niklett

Nach und nach habe ich weitere Spenden verteilt. Die Schuhe waren vor allem bei den Kindern sehr gefragt. Auch jedes unserer Patenkinder konnte von den Spenden mit Schuhen versorgt werden. Über ein Kuscheltiere konnten sich einige Kinder sehr freuen.

Ebenso die Luftballons waren eine sehr schöne Idee. Einfach und machte doch vielen Kindern eine große Freude.

Die Babys die ihre Mama verloren haben, konnten ausreichend mit Kleidung und Babysachen versorgt werden. Und auch andere arme Familien durften sich schon über Kleidung freuen.

Auch die gespendeten Verbandsmaterialien fanden ihren Platz.

Ein großes Highlight war noch der Kühlschrank für das Waisenhaus. Da es hier ja keine Selbstverständlichkeit ist durchgehend Strom zu haben, wurde von uns vor Ort noch ein Stromstabilisator gekauft . Als wir den Kühlschrank brachten, hat Mama Pascalien vor Freude Pater Jean Leonard umarmt.

Heute war ich noch bei Schwester Claudia zu Besuch, sie lebt in einem kleinen Orden, 15km außerhalb von Boma und arbeitet als Krankenschwester in einem kleinen Landkrankenhaus in Manterne.

Die kleine Klinik auf dem Hügel

Auch ihnen habe ich ein paar Sachspenden gebracht. Die Freude über einen einzigen Stauschlauch zur Blutabnahme war so groß, wie ich es selten erlebte.

In diesem Krankenhaus entbinden viele Frauen die sehr arm sind. Oft haben sie dann keine Kleidung für ihr frisch geborenes Baby. Heute durfte sich gleich jede Mama über einen Body für ihr Baby freuen.

Auch ein elektronisches Blutdruckmessgerät hat heute hier seinen Platz gefunden. Mir lag es persönlich sehr am Herzen, für dieses Blutdruckmessgerät einen stimmigen, passenden Ort zu finden. Ich kannte die Frau von der dieses Gerät stammt, sie ist bereits verstorben und ich war mit ihr sehr verbunden. Auch weiß ich, dass sie früher selbst nach Afrika wollte um Anderen zu helfen. Leider konnte sie es nie verwirklichen. Ihr Sohn hat mir jetzt das Gerät seiner Mama in den Kongo mitgeschickt. Nun wird dieses Blutdruckmessgerät, so wie sie es gewollt hätte, hier in diesem idyllischen Landkrankenhaus vielen helfen, wo die Menschen arm, herzlich und dankbar dafür sind.

Ganz spontan wurde ich dann gleich noch mit in den OP genommen. Ich war natürlich sehr gespannt und konnte mir so gar nicht vorstellen, wie hier in dieser kleinen Landklinik im Kongo, eine größere Operation durchgeführt wird. Die Patientin war eine junge Frau mit 21 Jahren. Sie hatte beidseits an den Eierstöcken einen riesigen Tumor, so dass beide Eierstöcke entfernt werden mussten. Tragischerweise hat diese junge Frau noch kein Kind und kann nach dieser Operation auch keine Kinder mehr bekommen. Im Kongo ist es leider immer noch so, dass solche Frauen es sehr schwer haben einen Mann zu finden, da die Familie des Mannes nur eine Frau akzeptiert, die auch Kinder bekommen kann. Dieses Erlebnis hat mich heute sehr nachhaltig bewegt. Und wieder einmal staunte ich, wie kompetent operiert wurde unter diesen einfachsten Bedingungen. Ich habe größten Respekt vor der Arbeit der Ärzte hier im Kongo.


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