Vorneweg, ich bin gut in meiner Heimat Regensburg angekommen und es geht mir prima. Durch die Zeit im Kongo fühle ich mich reich beschenkt.
Nun schreibe und arbeite ich zwar gerade nicht mehr von Boma aus, bleibe aber mit dem Kongo nach wie vor stark verbunden und unser Projekt `Hilfe zur Selbsthilfe` läuft natürlich weiter.
Schon vor einigen Wochen fiel mir in Boma ein junger Mann namens Patrician Lukaya auf.
Die Straßen vor Ort sind ja sehr schlecht und teilweise nur mit einem Geländewagen befahrbar. Immer wieder fangen arme Menschen, die keine andere Arbeit haben, an mit einer Schaufel die Schlaglöcher der Straßen auszugleichen. Sie verrichten täglich diese harte Arbeit und hoffen darauf, das ihnen aus Dankbarkeit, vorbeifahrende Autofahrer etwas Trinkgeld dafür geben. Dies ist dann ihr einziger Verdienst. Manchmal bekommen sie einen Tag gar nichts, manchmal an einem Tag gerade soviel Trinkgeld, das es für eine Mahlzeit am Tag reicht.

So war seit einigen Wochen der junge Arbeiter Patrician Lukaya, schwer damit beschäftigt die Straße auszubessern. Ich sah ihn fast täglich als ich mit dem Auto vorbeifuhr und gab ihm auch jedes Mal etwas Trinkgeld, da er sehr gute Arbeit für die Allgemeinheit leistet. Er fing dann öfters vor Freude spontan auf der Straße zum Tanzen und zum Singen an und sagte mir, Gott soll mich segnen.

Eine Woche vor meiner Abreise meinte er zu meinem Chauffeur, wir sollen kurz warten, er möchte mir etwas zeigen. Er zog dann ein Foto aus seinem Rucksack wo seine Frau im Krankenhaus mit ihrem neugeborenen Baby zu sehen war. Einen Tag später erklärte Patrician Pfarrer Jean Leonhard das er gerade große Schwierigkeiten habe, weil seine Frau vor sechs Wochen ihren gemeinsamen Sohn Gabriel geboren hat und es war ein Kaiserschnitt notwendig um das Kind gesund zur Welt zu bringen. Nun fallen die Kosten für den Kaiserschnitt auf 100€. Dies ist für Patrician natürlich unbezahlbar.
Im Kongo ist es nun so, das die Frau mit ihrem Kind solange im Krankenhaus bleiben muss, bis die Rechnung beglichen werden kann. Nicht selten ist eine Frau nach ihrer Geburt bis zu einem Jahr mit ihrem Kind im Krankenhaus, bis die Rechnung komplett bezahlt wurde.
Pfarrer Jean Leonard und ich haben daraufhin mit Patrician besprochen, das wir schauen werden was wir für ihn und seine Frau tun können.
Letztendlich war es mir vor meiner Abreise zeitlich nicht mehr möglich, mich persönlich darum zu kümmern. Pfarrer Jean Leonard hat nun letzten Donnerstag zusammen mit Patrician, die Frau und das Baby Gabriel im Krankenhaus besucht. Jean Leonard gab der Familie von den Sachspenden Kleidung für ihr Baby, worüber sie sehr froh waren und anschließend hatte er dann auch ein Gespräch mit dem Arzt. Dieser erklärte Pfarrer Jean Leonard das für den Kaiserschnitt noch 100€ ausstehen und sobald diese bezahlt sind, kann die Frau mit dem sechs Wochen alten Baby Gabriel das Krankenhaus verlassen.


Pfarrer Jean Leonard hat daraufhin kurzerhand von unseren Spendengeldern 50€ beglichen. Patrician und seine Frau waren sehr glücklich und dankbar für diese Hilfe.

Natürlich wird es trotzdem noch sehr lange dauern, bis Patrician die restlichen 50€ zusammen bekommt. Für uns unvorstellbar, bleiben seine Frau und Baby Gabriel solange noch im Krankenhaus. Leider konnten wir nach aktuellem Spendenstand die 100€ nicht komplett übernehmen.
Wenn jemand Patrician unterstützen möchte, das er seine Frau und das Baby Gabriel bald zu sich nach Hause holen kann, dann darf man das gerne mit einer kleinen Spende mit dem Verwendungszweck „Baby Gabriel“ tun.
Auch kleinere Beträge sind willkommen und können der jungen Familie dabei helfen.
Die Bankverbindung lautet:
Empfänger: Jessica Sarah Haupt
IBAN: BE64 9671 0551 5552
BIC: TRWIBEB1XXX
Über den weiteren Verlauf dieser Geschichte halte ich euch natürlich am Laufenden.
Herzliche Grüße Jessica