Die kleine Jessica wurde adoptiert

Am 2. April 2020 wurde die kleine Jessica, nachdem sie im Wald gefunden wurde, im Waisenhaus abgegeben. Ganz klein war sie, der Nabel noch nicht geheilt von der Geburt. Es gab zu diesem Zeitpunkt weder Geld für Milch im Waisenhaus noch einen Namen für dieses kleine Wesen.

Pfarrer Jean Leonard und ich, haben kurzerhand Milch und eine kleine Ausstattung für das kleine Findelkind gekauft. Dank der Spenden können wir nun für ein Jahr die Milch finanzieren.

Der Chef der Caritas fragte mich zu diesem Zeitpunkt, ob sie dem kleinen Mädchen meinen Namen geben dürfen. Ich war sofort einverstanden. Von da an heißt das Baby Jessica Luzolo (Liebe Gottes).

Seit 2. April lebte die kleine Jessica im Waisenhaus. Mama Pascalien hat sich, so gut es ihr möglich war, um die Kleine gekümmert. Ich habe sie ebenfalls unterstützt so gut es ging und Jessica wuchs mir immer mehr ans Herz.

Vor vier Wochen informierte uns der Chef der Caritas, dass sich eine Familie aus Boma gemeldet hat, sie möchten die kleine Jessica adoptieren. Die Frau der Familie arbeitet selbst als Krankenschwester neben der Caritas und hat so die Geschichte des kleinen Babys mitbekommen. Sie und ihr Mann haben bereits zwei Kinder im Alter von sieben und zwölf Jahren. Da die Familie sehr gläubig ist, wollten sie im Auftrag von Gott der kleinen Jessica ein zu Hause geben.

Drei Tage später fand im Büro der Caritas eine Sitzung zur Adoption der kleinen Jessica statt, wo auch Pfarrer Jean Leonard und ich dazu eingeladen waren.

Die Sitzung verlief nicht ganz reibungslos, da Mama Pascalien es schwerfiel Jessica herzugeben, nachdem sie sich vier Monate lang um sie gekümmert hat.

Im Büro der Caritas bei der Sitzung

Letztendlich fand vier Tage später die Adoption statt. Der Bischof persönlich holte Jessica im Waisenhaus ab und übergab sie der Familie. Mama Pascalien konnte sich schwer von ihr trennen und weinte.

Ich war bei der Familie zu Hause, als Jessica dort ankam. Auch in mir waren in dem Moment, als ich Jessica in die Arme der Familie gab, zum einen Emotionen der tiefen Dankbarkeit, als auch ein schweres Herz mit dem Gefühl des Loslassens.

Mittlerweile war ich erneut bei der Familie zu Besuch und wurde von allen freudig empfangen. Jessica geht es sehr gut. Sie ist von der Familie wohl behütet und das ganze Dorf spricht schon von Baby Jessica. Wir werden weiterhin für Jessica die Milch finanzieren und somit die Familie unterstützen.

Jessica mit ihrer Adoptivfamilie

Was für ein riesen Glück Jessica doch hat in einer so herzlichen Familie aufwachsen zu dürfen.

Die Schwester mit Freundinnen vom Dorf

Ich bin sehr froh Jessica in so wunderbaren Händen zu wissen und werde sie selbstverständlich weiterhin auf ihrem Weg begleiten.


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