Die Patenkinder von meiner Freundin und mir sind Zwillinge und hatten am Mittwoch ihren 7. Geburstag. Die Familie ist sehr arm. Sie leben zu neunt in einem kleinen Raum auf blankem Steinboden. Das Dach ist löchrig und die Türe lässt sich nicht abschließen. Der Vater hat eine Behinderung am Bein und kann deshalb nicht arbeiten. Die Mutter wurde leider nie zur Schule geschickt und verdient etwas Geld durch den Verkauf von Orangen.

Bei unserer Ankunft haben die Geburtstagskinder vor dem Haus gespielt, als wäre kein besonderer Tag. Da sie sehr arm sind, haben sie noch nie Geburtstag gefeiert. Sie können sich einfach keine Kekse und schon gar kein Geschenk leisten. Ich habe meinem Patenkind als Geschenk ein Hemd, eine Hose und kleine Autos mitgebracht. Das Patenkind meiner Freundin hat ein Kleid und eine Barbie bekommen. Für die Familie haben wir Kekse gebracht und auch 10 kleine Fanta Flaschen für alle Kinder, inklusive der Nachbarskinder.
Es war das erste Mal im Leben der zwei Kinder, dass sie ein Geschenk bekommen haben und sie wussten gar nicht, wie sie damit umgehen sollen. Sie waren sehr schüchtern und haben die Tüte erst einmal beiseite gelegt. Die Mama hat ihnen dann aber gleich ihre neue Kleidung angezogen. Der Vater war so glücklich und dankbar seine Kinder in der neuen Kleidung zu sehen, das er sogar einzelne Freudentränen vergoss.

Das Mädchen wusste anfangs nicht, dass sie die Barbie auspacken darf und sie jetzt wirklich ihr gehört. Und der Junge wollte seine Fanta erst nicht trinken, weil er dachte, er hätte dann am Abend nichts mehr. Da wurde mir wieder mal bewusst, was Armut hier bedeutet und wie besonders deshalb auch die Fanta heute war.
Beide konnten es einfach nicht glauben und waren überglücklich mit ihren Geschenken, Fanta und Kekse.

Als es Abend wurde und wir uns verabschiedeten, hatten die Kinder immer noch das freudige Strahlen im Gesicht und winkten uns lange nach. Es ging ein schöner, stimmiger und auch für mich unvergesslicher Tag zu Ende.
Auf der Rückfahrt unterhielten wir uns über die große Armut der Familie und deren widrige Wohnsituation.
Einen langfristigen Weg aus der Armut gibt es für diese Familie nur, wenn ein Elternteil einen handwerklichen Beruf wie Schneiderin, Schreiner, Mechaniker oder Gärtner erlernen kann. Damit könnten sie anschließend viel mehr Geld verdienen. Leider gibt es in und um Boma, bisher keine Ausbildungsstätte für Menschen ohne Schulbildung.
Seit langem ein großer Herzenswunsch von Jean-Leonard ist, genau so eine Ausbildungsstätte zu bauen, um Menschen die nie eine Schule besuchen konnten, langfristig eine Perspektive zu geben.
Wir haben jetzt in kurzer Zeit einigen Kindern Hilfe zur Selbsthilfe gegeben, indem ihnen durch eine Patenschaft eine Schulbildung ermöglicht wird. In Zukunft möchten wir auch Jugendlichen und Erwachsenen, die nie zur Schule gehen konnten, Hilfe zur Selbsthilfe ermöglichen, in dem sie einen handwerklichen Beruf erlernen können. Was für dieses, neue große Projekt benötigt wird und wie du uns bei der Umsetzung unterstützen kannst erfährst du bald.
Jessica du bist super! Ich freu mich sehr, dass zu lesen. Vielen Dank für deine großartige Hilfe! Ganz liebe Grüße und bleib gesund!
Wow, was fuer ein Projekt. Ich hoffe es geht voran, aber da bin ich mir schon fast sicher. Die Jessica ist ja auch ein Engel und hat ohne Ende Power 🙂 ich sende euch allen viele Grüsse aus Regensburg und gutes Gelingen. Bleibt Gesund. P. S gibt’s auch ein Spendenkonto? Möchte mich beteiligen.
P. S
Hallo Christian,
Vielen Dank für deine tollen Worte. Auf dem Handy ist die Menüführung der Webseite noch nicht so gut, werden wir in Kürze verbessern. Du kannst oben auf Menü klicken, dann findest du auch Informationen zu unserem Spendenkonto. Oder direkt hier: https://kongohilfe.org/spenden/
Viele Grüße und danke für dein Feeback
Steve (Jessicas Bruder) und dein Kongo Hilfe Team